Strukturanalyse
Die Zeitpunkt-bezogene Analyse gibt bereits einen guten Eindruck von der Struktur des Untersuchungsobjektes und kann schon erste Auffälligkeiten zeigen. Eine wesentlich größere Aussagekraft hat die Analyse im Zeitablauf. In einem Sachverständigengutachten wird damit visualisiert, ob und in welchem Umfang Strukturänderungen oder -Brüche vorliegen.
Ein Beispiel aus einer Umsatzanalyse soll dies zeigen. Basis ist die Darstellung nach dem Businesslog (1-2-5), bei dem die einzelnen Umsätze den Größenklassen (1-2-5-10-20-50-100 etc.) zugeordnet werden. Als Erweiterung wird hier nun die Zeit als weitere Dimension mit dazu genommen (hier Jan-Dez).
Erwartungsgemäß sehen wir einen Anstieg der Umsätze im November und Dezember (Jahresendgeschäft). Ansonsten ist das Geschäft geprägt von Umsätzen in mittleren Klassen.
Auffällig ist ein Gipfel im März in der Umsatzklasse von 2.000 €. Hier werden gut 9% des Jahresumsatzes realisiert; ähnliche Gipfel finden sich sonst nirgends im Datenbestand, sodass hier eine weitere Untersuchung angesetzt werden muss. (Im vorliegenden Fall stellte sich heraus, dass die Daten hier manipuliert worden waren).
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BusinessLog: 1-2-5 Darstellung
Bei Sachverständigengutachten sind i.d.R. die Ergebnisse zu visualisieren. Die Darstellung kaufmännischer Daten ist dabei häufig schwierig. Als Beispiel soll dies an einer Umsatzverteilung gezeigt werden.Dabei ist eine große Bandbreite abzubilden; so gibt es etwa Kundin mit einem eher geringen Volumen, eine größere Anzahl mittlere und einige (wenige) große.
Eine lineare Klassenbildung führt zu wenig aussagekräftigen Darstellungen (vgl. Grafik lineare Klassen).
Abhilfe schafft dabei eine logarithmische Darstellung, bei der nicht die absoluten Werte sondern deren Logarithmus dargestellt wird. Bei der Verwendung des 10er Logarithmus (Basis 10) erhält man eine recht grobe Klasseneinteilung, die zu wenig Details darstellen kann. Die Verwendung des natürlichen Logarithmus (Basis n, die Euler‘sche Zahl) ist im kaufmännischen Bereich untypisch und führt zu einer wenig intuitiven Klasseneinteilung.
Eine Lösung stellt der BusinessLog dar, der sich an der bekannten Münzeinteilung orientiert:
1,2, 5,10, 20,50 …
Mit jeweils 3 Stufen ist eine Zehnerpotenz abgebildet, entsprechend können mit 21 Stufen bereits Millionen abgedeckt werden. Hier die Grenzen für die ersten 9 Klassen:
Ein bereits beschriebenes Anwendungsbeispiel ist die RFM-Analyse.
Folgendes Vorgehen hat sich bewährt: zunächst wird auf Basis einer Stichprobe die Verteilung überprüft. Dazu können die Daten einfach in Klassen auf Basis des natürlichen Logarithmus eingeteilt werden. Bei einer Vorabbetrachtung lässt sich dann schnell entscheiden, ob die Voraussetzungen für eine derartige Darstellung vorliegen. Ist dies der Fall, kann dann die ein wenig aufwändigere Transformation in die 1-2-5 Darstellung erfolgen.